Öl und Strukturpaste auf Leinwand
In den Werken der Serie "Sein und Zeit" setzte sich der Künstler mit dem Wahrheits- und Zeitlosigkeitsanspruch
der Kunst sowie mit der räumlichen und der assoziativen Wahrnehmung des Betrachters auseinander.
Dank in der Serie ausgearbeiteter Methode erschließt sich ein Werk erst durch eine längere Betrachtung aus verschiedenen
Blickwinckeln und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, denn nur auf diese Weise lassen sich viele rythmische Muster
und Bilder im Bilde wahrnehmen. Das Werk hat demnach insofern so viele "Gesichter", wie der Betrachter ihm gegenüber Blickwinkel einnehmen kann, als jeder Blickwinkel dem Betrachter jeweils ein anderes Motiv (z.B. Gesichtsausdruck) zeigt, wobei sich unwillkürlich die Frage aufdrängt, welches "Gesicht" wohl das wahre sei.
Der vom Künstler unternommene Experiment zeigt auch, dass der Zeitlosigkeitsanspruch der Kunst sich durch eine permanente Wandlung des scheinbar Unwandelbaren verwirklichen lässt. Dies wird besonders dadurch hervorgehoben, dass die bereits angesprochene extrem vom Raum, Zeit, Licht und subjektiven Erfahrungen des Betrachters abhängigen "sekundären" Effekte auf der Grundlage einer eher traditionellen Bildkomposition auftreten, die zusammen mit den wechselweise verwendeten Impasto und transparenten Farbschichten, den Werken eine beinah antike Wirkung verleiht.